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Selbstwahrnehmung und Vermeidung

„Ich weiß schon, das war schlimm für mich. Aber das war ja gestern!“ Wenn Menschen um etwas wissen, es aber keine emotionale Relevanz hat, ist das eine massive Vermeidungsstrategie im Hinblick darauf, vergangenen Erlebnissen eine angemessene Bedeutung zu geben. Man nutzt dann den Selbstwahrnehmungsprozess so, dass man das emotionale Erleben abspaltetet. Menschen erinnern sich dann, dass sie am Vortag etwas Schreckliches erlebt haben, aber sie haben keinen emotionalen Bezug mehr dazu. Es scheint als ob sie es nicht selbst gewesen wären und so als ob es auch für den anderen keine Rolle mehr spielen darf.

Neben diesem recht ausgeprägten Vermeidungsphänomen sind hier all die Formen des Selbstumgangs zu nennen, die Sich-Spüren chronisch erschweren: Immer in Eile sein oder zuviel machen (Hamsterrad), nie Stille und Ruhe einkehren lassen (Daueraktivität auch in der Freizeit), sich immer mit Reizen versorgen (Medienkonsum, Computer(spiele)), Gefühle abwerten („Du immer mit Deinen Gefühlen!“) und funktionieren müssen („Gefühle kann ich mir nicht leisten!“).



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