Existentielle Methode
Die existentielle (Beratungs-)Methode basiert auf der Annahme, dass Menschen sich nur verändern können, wenn sie ins Erleben kommen. Die Psychologie nennt dies prozessuale Aktivierung. Viele Menschen versuchen hingegen ihre Probleme mit Nachdenken und Reden zu lösen. Man kann jedoch z. B. über Angst reden, ohne dass die Hirnbereiche, in denen die Angstverarbeitung stattfindet, aktiviert sind. Was aber neurologisch nicht aktiviert ist, kann sich auch nicht verändern. Die synaptischen Verschaltungen bleiben dann einfach so, wie sie sind. Ohne Emotionen und ohne körperliches Spüren kann keine Veränderung stattfinden. Deshalb müssen sich alle Vorgehensweisen im Coaching auch daran messen lassen, in wie weit sie geeignet sind, den Coachee ins Erleben zu bringen und nicht nur im „Drüber-Sprechen“ zu verharren. Es braucht Vorgehensweisen, die ein umfassendes sensomotorisches, emotionales, kognitives und energetisches Erleben des gegenwärtigen Augenblicks unterstützen. Dies nennen wir existentielles Arbeiten. Es bezieht sich auf alle seelischen Leitprozesse, deren Veränderung eben nur durch eine Unterstützung des gegenwärtigen Erlebens erreicht werden kann.