Instabilität
Die Kybernetik unterscheidet zwischen stabilen und instabilen Systemen. Stabile Bedingungen lassen sich steuern und kontrollieren. Das ist möglich, weil die grundlegenden Muster ihrer internen Vernetzung weitgehend gleich bleiben. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Veränderungen (im Gegensatz zu Optimierungen) mit einem „Prozessmusterwechsel“ (P.Kruse) einhergehen. Das Geflecht der Verknüpfungen und Entkoppelungen einer Organisation kann sich jedoch nur ändern, wenn Instabilität zugelassen werden kann.
So hängt es an der Fähigkeit einer Organisation mit Instabilität umzugehen bzw. sie bewusst auszulösen, ob sie einen Wechsel ihrer Prozessmuster und ihrer Entscheidungsprämissen zulassen kann. Veränderungen sind immer an vorübergehende Instabilität gebunden: Es regelt sich neu, was mit wem wann wo verknüpft ist und wo unabhängig agiert und entschieden werden kann.
Organisationale Instabilität ist zumeist mit psychischer Unsicherheit, gruppendynamischer Labilität und neuen Konfliktsystemen verbunden. Das heißt alle Systemformen geraten unter Stress – nicht zuletzt ein wichtiger Grund, warum Organisationen sich so schwer verändern.