Ignoranz
Ignoranz wird landläufig unterschätzt. In einer Welt, die immer komplexer wird, alles Wissen leicht zugänglich ist und alle Systeme mit Informationen überschwemmt werden, wird das Ignorieren immer wichtiger. Organisationen wie Teams wie Personen überlasten sich durch fehlende Ignoranzkompetenz sehr schnell. Dies ist ineffizient und uneffektiv. Wer etwas ignoriert, muss sich das leicht vorhalten lassen oder reagiert als Person mit Schuldgefühlen („Eigentlich sollte ich das doch noch…!“). Ignoranz schützt als Haltung vor der Hybris, alles Relevante kennen zu können oder zu berücksichtigen.
Organisationen entscheiden besonders in den Leitprozessen Vergangenheitsbehandlung und Vernetzung wer was wo wann ignorieren darf oder muss (!) („Darum kümmert sich diese Abteilung nicht!“)! Dort wo die Verknüpfung mit möglichst vielen Umwelten wichtig ist, sollte daher wo immer möglich mit Computern gearbeitet werden, nicht mit Personal. Ablenkungsfreie Zeit ist wiederum für das Personal unabdingbar, wenn das, was Menschen besonders gut können (und besser als Maschinen) in Zukunft noch als Ressource von Organisationen genutzt werden möchte.