Handlungsblockaden
Mit Handlungsblockaden ist hier gemeint, dass jemand nicht alles tut und oder es auch nur in Erwägung zieht, was möglich wäre. Organisationen, die keine Notwendigkeiten, keine undiskutierten Routinen, keine Grenzen des Machbaren etablieren, ersticken an ihren Möglichkeiten. Limitierung von Möglichkeiten durch Institutionen, Gesetze, Regeln, Normen, Werte, Verträge – all das sind Massnahmen die auch den Leitprozess Vernetzung bedienen. Deswegen sind auch Entscheidungsprämissen als Elemente der Entkopplung zu verstehen:
- Wenn das passiert, dann ist das zu tun! Damit sind viele alternative Handlungsmöglichkeiten blockiert.
- Wenn der etwas sagt, dann ist das zu tun! Damit weiß man, wessen Instruktionen gelten.
- Wenn dort was besprochen wird, dann ist es entschieden! Damit weiß man, welche Kommunikationswege zu Handlungskonsequenzen führen.
Diese Räume der Notwendigkeiten braucht eine Organisation (sie machen sie in gewisser Hinsicht geradezu aus), um nicht an den Möglichkeiten der vernetzten Umwelt zu verzweifeln und koordinationsfähig zu bleiben. Gleichzeitig zeigen die oben skizzierten Beispiele, dass jede Notwendigkeit Vertrauen voraussetzt, weil eben dann doch Weggelassenes wichtig gewesen wäre, Nicht-Eingebundene relevant sind oder Unvorhergesehenes die Notwendigkeit aushebelt. Entkopplung und Vertrauen sind Geschwister.