Dysfunktionale Psychodynamik

Die üblichen Wörter für dysfunktional sind in der Medizin/Psychologie eher „krank“, „psychopathologisch“ , „neurotisch“ oder „gestört“. In dieser Therorie gehen wir davon aus, dass alle seelischen Prozesse und Muster funktional und dysfuntional sein können. Dysfunktional meint, dass die bemerkten und unbemerkten Nebenfolgen von Gedanken, Gefühlen, Wahrnehmungen etc. einen unötigen oder unnötig hohen Preis haben. Entweder sie …

Selbststeuerung (Psyche)

Zum Wohlbefinden und zur sozialen Akzeptanz eines Menschen gehört ganz wesentlich die Fähigkeit, sich selbst steuern zu können. Dort wo die Psychodynamik ohne Steuerung abläuft – also wenn jemand nicht mehr kontrollieren kann, was er tut, denkt, fühlt, hört, spricht, wahrnimmt – dann spricht man üblicherweise davon, jemand sei verrückt bzw. hätte ein Psychose. Menschen …

Psychisches System

Das psychische System wird hier verstanden als ein Gewebe von Entscheidungsvorgängen, nicht – wie in weiten Teilen der Psychologie üblich – als vorhandenes Ding (Das Selbst). Das psychische System „existiert“ solange und dadurch, dass es durch seine ineinandergreifenden Prozesse einen Unterschied zwischen sich und dem Rest der Welt herstellt. Üblicherweise erlebt man seine Gedanken und seine Gefühle und seine …

Körperliches System

Die theoretische Unterscheidung von Körper und Seele ist uralt. Wir gehen davon aus, dass körperliche und psychische Vorgänge getrennten Systemen entsprechen, die fest miteinander verbunden sind. Beide Systeme haben keine Wahl, ob sie sich mit den Reizen, welche das andere System zur Verfügung stellt, auseinandersetzen wollen. Sie stehen sozusagen unter „Resonanzzwang“. Ein seelischer Vorgang findet einen …

Autopoesis

Autopoesis ist einer der Schlüsselbegriffe der Systemtheorie. Er meint im Prinzip etwas recht Einfaches: „Etwas“ sorgt aus sich selbst heraus dafür, dass es erhalten bleibt. Man weiß, dass man weder einer Geranie, noch einem Hund, noch einem Kleinkind sagen muss, dass und wie es wachsen muss. Es tut das mit Hilfe der Ereignisse (= z.B. …

Systemtheorie

Die Systemtheorie der Bielefelder Schule (N. Luhmann, P. Fuchs, D. Baecker, F. Simon, A. Nassehi, O. Jahraus, W.Vogd, R.Wimmer) ist ein wesentlicher Bezugs- und Referenzpunkt unserer Metatheorie der Veränderung. Sie ist die am detailliertesten und abstraktesten ausgearbeitete Theorie, welche nicht bei der Einheit, Klarheit, Eindeutigkeit vermeintlich vorhandener Dinge ihren Ausgangspunkt nimmt, sondern bei der Differenz, …

Systemische Methode

Systemisch ist mittlerweile eine nichtssagende Bezeichnung geworden, da sich zu viel Unterschiedliches, Inkompatibles und Oberflächliches darunter verbirgt. Wir bezeichnen eine bestimmte Arbeitsform dennoch als systemisch, weil wir diese Methode als unabdingbar erachten. Was verstehen wir darunter? Systemisch (nicht systemtheoretisch!) ist ein Vorgehen, welches drei Faktoren berücksichtigt: 1. Man rechnet mit zirkulären Kausalitäten, also mit dem …

Dialogische Methode

Der Grundgedanke ist recht einfach: Niemand kann allein Mensch sein. Wo es keine Gemeinschaft gibt, gibt es auch keine Individualität. Person-Sein gründet immer auf dem In-Beziehung-Sein zu anderen. Das aufeinander Bezogen-Sein führt dazu, dass ein ständiger Fluss das Leben bestimmt und nicht festgehalten werden kann. Nur was sich verändert, überdauert. Dieses Bezogen-Sein ist für das …

Phänomenologische Methode

Phänomenologisch im Coaching zu arbeiten, heißt, dass man nicht primär über Begriffe, kognitive Konstrukte und denkerische Vorannahmen (= Inhalte) das Geschehen auswertet, sondern sich möglichst vorurteils- und urteilsfrei mit dem beschäftigt, wie sich der Coachee zeigt. Im Coaching bedeutet das, dass man von mehreren Annahmen ausgeht: • Der Coachee kann nur das von sich erzählen, was er …

Hermeneutische Methode

Der Coach braucht beim Arbeiten eine Orientierung, die ihm erlaubt Zusammenhänge herzustellen, einen Fokus zu bilden und zu halten, Relevantes von nicht Relevantem zu trennen usw. Kurz gesagt: Er muss verstehen. Dazu braucht er Informationen auf allen Ebenen (verbale, nonverbale, eigene Resonanz). Er braucht zudem ein diagnostisches Konzept, wie er diese Informationen ordnet und auswertet …