Umgang mit Agieren
„Und da habe ich dem Kollegen gesagt, wenn er noch einmal …!“ Wenn Menschen in ihrer Not anfangen ihren Impulsen und Gefühlen freien Lauf zu lassen, werden die Verhältnisse meist nicht besser. Sie haben dann keinen Ärger mehr, sondern der Ärger hat sie! Solche Phänomene sind beratungstechnisch – insbesondere wenn sie sich auch gegenüber dem Berater äußern („Wie können Sie…!“) – mit erster Priorität zu bearbeiten, da sie ein hohes Schädigungspotential für den Klienten und seine Beziehungen haben. Es gilt dann das Empfindgungsbündel herauszuarbeiten, welches so unerträglich ist, dass der Klient es nur durch ungünstiges Agieren im Außen noch aushalten kann. Oft sind das Ohnmacht, Scham, Schuld oder starke Ängste. Meist braucht es dann einen empathischen Kontakt zwischen Klient und Berater mit und in diesen Empfindungen, damit sich andere Umgangsformen mit solchen Ich-Zuständen im Klienten entwickeln können.