Körpersprache
Körpersprache enthält genauso wie eine verbale Äußerung immer eine Mitteilung. Das Verstehen ist dabei immer auf Seiten dessen, der versteht. Es gibt deshalb keine Wahrheit der Körpersprache (Etwa: Verschränkte Arme bedeuten …), obwohl es eine Unzahl von Büchern gibt, in denen solche Vorschläge gemacht werden. Wer die körpersprachlichen Signale eines anderen Menschen aufnimmt, interpretiert sie immer nach eigenen Regeln, im Kontext der Situation und bildet daher nur Hypothesen über Signale, – wissen kann er nicht. Soll nun ein solches Verstehen seitens des Beraters veränderungswirksam werden, muss es im Dialog mit dem Klienten geprüft werden. Wichtig ist, ob das Wahrnehmen und Verstehen des Beraters zu einem anderen Verstehen des Klienten von sich selbst führt. Phänomenologie ist also nicht ohne Dialog nutzbar. Daher lehnt diese Metatheorie Konzepte, die eindeutige Verbindungen zwischen Wahrnehmung und Urteil bzw. zwischen Körperausdruck und innerem Zustand des anderen herstellen, ab. Man kann Menschen nicht direkt „lesen“. Aber man kann sie, ohne ihren körperlichen Ausdruck in Hypothesen einfließen zu lassen, tatsächlich nicht angemessen verstehen. Dazu braucht es phänomenologische Kompetenz in der Beratung.