Auftragsklärung mit dem Teamleiter
Auftragsklärung ist ein wechselseitiges Geschehen. Es geht also weder darum, dass ein Teamleiter einen definierten Auftrag vergibt und der Berater sich darum bemüht, diesen zu bekommen. In diesem Fall findet gar keine Teamentwicklung statt, sondern der Berater wird zum verlängerten Arm des Teamleiters, um das Team – in dessen Sinn – zu trainieren! Noch geht es darum, dass der Berater als Experte dem Teamleiter ein Konzept vorlegt, das dieser kaufen soll und das aus dem Team ein besseres Team macht. Auch in diesem Fall findet keine Teamentwicklung statt, sondern der Berater stülpt sein normierendes Verbesserungskonzept einem unsicheren Teamleiter und dessen Team über.
Eine metatheoretisch professionelle Auftragsklärung findet dann statt
- wenn die Anliegen des Teamleiters auf den Tisch kommen und sie auf ihre Bedeutung erforscht und hinterfragt werden (einige Fragen dazu siehe hier),
- wenn auf dieser Basis die inhaltlichen Ziele des Teamleiters für Teamentwicklung festgehalten werden,
- wenn der Berater Fragen stellt und Antworten bekommt, die es ihm erlauben, erste Hypothesen zu den Mustern des Teams im Hinblick auf die sechs Leitprozesse zu bilden,
- wenn der weitere Prozess der Auftragsklärung mit dem Team besprochen wurde, und
- wenn ein Vorgehen abgestimmt ist, wie die Anliegen der Teammitglieder mit denen des Leiters und den Vorschlägen des Beraters in einem Gesamtkonzept zusammenkommen.
Es ist klar, dass diese Schritte im realen Leben bisweilen mehrere Schleifen brauchen oder schneller gehen müssen als gewünscht oder manches Mal auch ganz übersprungen werden.