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Zugehörigkeitsbedürfnis

Der Wunsch, dazu zu gehören, dominiert bisweilen ganze Phasen des Großwerdens, vom Kindergarten über Schule und Verein bis zu den berühmten Cliquen. Sich mit anderen verbunden zu fühlen, Ideen zu teilen und umzusetzen, sich helfen und helfen zu lassen, gemeinsam etwas anzustellen, zu feiern, zu tanzen, füreinander einzustehen – all das ist Ausdruck von sich zugehörig fühlen und Teil der Selbstachtungsregulation. Doch wer spricht sich frei von Erlebnissen von daneben stehen, ausgegrenzt sein oder sich fühlen, nicht wissen, wie rein kommen, sich zu sehr hervortun und dann ausgeschlossen werden, sich ohnmächtig schlechtem Gerede ausgesetzt sehen und Unterschiede nicht überbrücken können? Zugehörigkeit ist ein brüchiges, auch nur in Teilen beeinflussbares Geschehen. Man braucht neben der Kompetenz, obige Herausforderungen zu meistern, auch Demut, sich zurücknehmen zu können, und Geduld, abzuwarten, bis man dran ist. Man muss sich mit anderen freuen können und sich in ihnen wiederfinden, und man muss Gefühle wie Neid, Scham und Eifersucht erforschen und bearbeiten können. Demnach ist viel zu tun in Zeiten von allgegenwärtiger Teamarbeit, Projekten, Fluktuation und Mobilität, in denen man mit Menschen, die man nicht wählen konnte, dauerhaft oder zumindest auf Zeit gut zurechtkommen muss. Ein Anlass für Beratung, der sich lohnt.