Umgang mit Kritikern
Eine wichtige Rolle im Gestalten von Teamgrenzen spielt der Umgang mit internen Kritikern. Vereinfacht gesprochen: Je mehr Kritik eines Teammitglieds am Team oder der Teamleitung dazu führt, dass unterstellt wird, dass der Kritiker „eigentlich“ auf der Seite „der anderen“, des „Gegners“, „Feindes“ oder der „bösem Umwelt“ steht, desto mehr wird Unsicherheit genutzt, um vordergründig sichere Grenzen zu erzeugen. Wenn ein Team gemeinsame Feinde braucht, um sich vor Abtrünnigkeit zu schützen und Zusammenhalt zu erzeugen, ist der gegenläufige Effekt im Untergrund meist umso stärker: Es entsteht Angst sich gegen Gemeinsamkeiten zu äußern und etwas in Frage zu stellen. Wem unterstellt wird, er identifiziere sich mit den anderen, hält den Mund. Niemand riskiert so leicht als Verräter gesehen zu werden.
In Organisationen sind solche Formen der Teamgrenzen meistens hoch dysfunktional, da im Team ein Verlust an (Entscheidung-)Alternativen kultiviert wird, ein gedeihliches Zusammenarbeiten mit anderen Teams erschwert ist (Kampf und Konkurrenz) und eine solche Teamkultur eher eine Orientierung an Feinden statt an gemeinsamen Zielsetzungen liefert.