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Teamparadoxien

Teams handeln wie alle Systeme im Paradox: Jede Handlung macht eine sinnvolle „Gegenhandlung“ unmöglich. Man kann nicht gleichzeitig etwas tun und nicht tun bzw. etwas tun und auch das Gegenteil tun. Teams machen grundsätzlich „Fehler“, weil sie z.B. nicht gleichzeitig

  • jeden im Team an allen Fragen beteiligen können (=Partizipation) und den Wunsch ohne Einmischung anderer in Ruhe arbeiten zu können gerecht werden können (=Abkapselung),
  • Konsens herstellen (=Überidentifikation mit dem Bestehenden) und die nötige Flexibilität (=Konflikt) sicher stellen können,
  • die Unterordnung der Teammitglieder unter die Teamziele (=Konformität) und die Individualität der Teammitglieder (=Bestandsgefährdung) bedienen können,
  • Motivation durch neue Ideen bei den Vertretern des Neuen (=Zerstörung von Bewährtem) und die Motivation durch Erhalt des Bewährten bei den Vertretern des Alten (=Verhinderung von Innovation) gewährleisten können.

Diese wenigen Beispiele sollen illustrieren, dass Handeln als Team – je nach Beobachtungsstandpunkt – immer richtig und falsch ist. Alles ist kritisierbar, könnte auch anders sein oder gemacht werden. Systemtheoretisch sagt man: Alles ist kontingent und führt seinen Selbstwiderspruch immer mit sich mit. Die Muster, wie Teams damit umgehen, wie sie sich dabei verwirren, verfranzen, verzetteln, verfestigen, stagnieren, aufreiben, verzweifeln, verbittern, niedermachen, in Naivität wiegen, Scheinlösungen aushecken, falsche Zufriedenheit pflegen und Einseitigkeiten fixieren, sind unendlich. Auch deshalb braucht es oft Beratung.