Risikokontrolle in Organisationen
Organisationen können keine ‚perfekten‘ Entscheidungen treffen, da sie die Zukunft nicht kennen. So birgt jede Entscheidung die Rückwirkungen auf sich selbst hat immer auch ein Risiko. Da Entscheidungen Entscheidern zugeordnet werden, entsteht auch für diese eine riskante Lage. Wie kontrollieren Organisation und Mitglieder der Organisation diese Risiken?
Personen versuchen sich meist so zu positionieren, dass für den Fall, die Entscheidung sich gut ausgewirkt hat, sie ihnen zugerechnet wird. Für den Fall, dass sie sich als falsch erwiesen hat, wird mit sachlichen Zwängen („Ich konnte nicht anders!“), mit sozialen Verlagerungen („Der war’s!“) oder mit zeitlichen Beschränkungen („Wir mussten schnell entscheiden!“) argumentiert. Das alles muss gelesen werden, dass die wesentliche Gefahr für Personen immer im Verlust der Mitgliedschaft oder im Karrierebruch besteht.
Organisationen werden versuchen, die Risiken zu verlagern, in dem sie Entscheidungen treffen, die als der Versuch aufgefasst werden können, das Risiko unter Kontrolle gebracht zu haben („Wir haben alles untersucht und geprüft!“). Organisationen sind also per se eher risikoavers, in dem sie auf interne Kontrolle setzen. Das Risiko sollen ggf. unternehmerisch denkende Rollenträger übernehmen und die Gefahren werden in die Umwelt verlagert. Als riskant einstufbare Prozesse oder Strukturen sind organisationstheoretisch unwahrscheinlich und kurzlebig, weil sie zuviel Kritik auslösen, die dann durch Absicherung mittels Kontrolle beantwortet wird.