Psychologische Erklärungen
Es gibt Beratungsformen, die darauf verzichten, dem Klienten etwas zu erklären. Wir halten das für falsch. Wer sich selbst versteht, wird autonomer und kann mehr Selbstunterstützung entwickeln. Man muss den Klienten nicht alles selbst herausfinden lassen. Man darf und soll Hypothesen, Erklärungen, Erläuterungen, Berichte von anderen Klienten, psychologische Therorie u.a.m. in den Beratungsdialog einbringen, solange es die Funktion hat, dass der Klient es nutzen kann, sich und seine Situation zu deuten, Zusammenhänge herzustellen und seine Bereitschaft, sich auf unangenehme oder riskante Gefühle einlassen zu können, erhöht. Dysfunktional wird es, wenn ein pädagogisches Gefälle in die Beziehung kommt, wo der Berater die Wahrheit kennt und der Klient sie zu übernehmen hat. Ein kognitives Deutungsangebot zu machen, ist nicht gleichbedeutend mit einer Expertenhaltung, die den Klienten entmündigen könnte.