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Umgang mit Passivität

Passivität ist ein alltagsnahes Wort für eine dysfunktional gehandhabte Selbstverantwortung. Wer ein Problem hat und nichts tut, behauptet keine Handlungsmöglichkeiten zu haben, sich für  unfähig hält oder schnell anpasst, der tut gut daran, zu überprüfen, ob er dies auch anders sehen könnte. In Beratungen ist öfter mal so, dass die Überzeugungskraft der Klienten zur die Macht der Umstände oder zur „Unmöglichkeit“ enger Bezugspersonen so stark ist, dass man sich als Berater dem nur schwer entziehen kann. Keiner ist verantwortlich, wie die Welt ist, aber jeder dafür, wie er sie erlebt und sieht. Genau hier setzen die Beratungstechniken an: Es ist immer wieder verblüffend, welchen psychodynamischen Nutzen es im Klienten stiften kann, unglücklich zu sein und an der Welt zu leiden. Als Berater muss man damit rechnen, dass Menschen ihr Problem – jedenfalls aus der Sicht einer ihrer Selbstrepräsentanzen – behalten wollen. Darum ist ein wohlwollendes Erforschen des vorborgenen Nutzens in solchen Fällen nötig: „Welches Problem würde entstehen, wenn Sie eine Lösung gefunden hätten?“ Dann sagen nämlich manche Klienten: „Wenn das die Lösung ist, hätte ich gern mein Problem zurück!“



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