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Theory U

Theory U ist die Bezeichnung die C.O. Scharmer für ein Konzept gewählt hat, welches einen spezifischen Entscheidungsprozess vorstellt. (An den Modefacetten dieser Modells lässt sich zur Recht viel Kritik üben. Siehe dazu mehr den Artikel von S. Kühl hier und eine kritische Würdigung durch Julian Holch hier).

Der Aspekt dieses Konzepts, der im Kontext unserer Überlegung von Interesse ist, ist Scharmers Versuch darauf aufmerksam zu machen, dass viele Personen, Teams und Organisationen die Chance des gegenwärtigen Moments nicht nutzen bzw. wahrnehmen, weil sie zu sehr mit der Vergangenheit (er nennt das Downloading) beschäftigt sind. Wenn man mit den eignen Mustern, Vorannahmen und Vorurteilen identifiziert ist, lernt man nicht, man ist nicht offen für Neues, man ist mehr mit denken als mit wahrnehmen beschäftigt und man ist nicht im Austausch mit anderen, sondern versucht sie zu überzeugen. So kommt Intuition, gemeinsames Denken (statt Gedanken „auszutauschen“), Sinn für die Möglichkeiten des Augenblicks, Freude am Probieren und Verwerfen etc. zu kurz.

Entscheidungsprozesse verarmen auf diese Weise, weil nur bekannte Alternativen ins Spiel kommen und Suchbewegungen, die aus künftigen Möglichkeiten erwachsen, keine Relevanz bekommen. Das „Let the inner knowing emerge by itself“ (Scharmer), welches auf Achtsamkeit und einem „Möglichkeitssinn“ (Musil) beruht, kann so durchaus zu einem sinnvollen Aspekt umfassender Entscheidungskompetenz werden.