Team oder Gruppe?
Wir gebrauchen eine klare und einfache Unterscheidung zwischen Gruppe und Team. Eine Gruppe kann ihr Ziel und die damit verbundene Aufgabe frei wählen und bildet sich genau zu diesem Zweck („Wir basteln Blumengestecke“). Gruppen ohne gemeinsames, aber mit einem gleichen Ziel nennen wir Ansammlung (Leute im Bahnabteil oder im Wartezimmer). Teams wiederum sind in der Wahl ihres Ziels nicht (gänzlich) frei. Hier bestimmt eine äußere Umwelt, in der Regel eine Organisation (mit), welches Ziel und Aufgabe sie auf welche Weise mit welchen Ressourcen verfolgen sollen.
Die Bearbeitung dieser „Schnittstelle“ in die Organisation ist für Teams eine unabdingbare Aufgabe und hat Folgen für alles andere. Wenn aus Gruppen Teams werden (etwa wenn eine kleine Startup-Gruppe zu einem Geschäftleitungsteam wird oder aufgekauft wird), dann wird sich die Dynamik enorm ändern. Der Leitprozess „Zielsetzung“ wandelt sich von einem nur auf die Binnenmotivation der Gruppenmitglieder orientierten Geschehen hin zu einem Team-Vorgang, der auch die Zufriedenheit der Organisation zu berücksichtigen hat. Zugleich muss die Erwartung, dass ein Team alles so bearbeiten kann, dass am Ende Einvernehmen hergestellt ist, fallen gelassen werden. Dies ist bestenfalls ein (glücklicher) Grenzfall, aber nicht Alltag.