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Tabus

Wenn Tabus ins Spiel kommen („Darüber will ich erst gar nicht reden!“), ist das ein recht sicherer Hinweis darauf, dass der Klient versucht, etwas, das ihm nicht bewusst ist, auch unbewusst zu halten. Tabu meint hier, dass über etwas nicht gesprochen oder noch nicht mal in Erwägung gezogen werden darf. Gleichzeitig ist oft eine schnelle Bereitschaft zu äußerer („Wie kann man nur!?“) oder innerer Empörung („Da geh ich doch gleich!“, „Mit dem rede ich nie wieder!“) zu bemerken. Die fehlende Toleranz, sich mit etwas auch nur an der Oberfläche zu beschäftigen, kann einer Schutzfunktion in Bezug auf die Gefühle, welche durch den tabuisierten Reiz oder das tabuisierte Thema ausgelöst werden, entsprechen. Daher dürfen sich Berater von zum Tabu erklärten Themen nicht einschüchtern lassen oder dies vorschnell als funktionale Abgrenzung des Klienten interpretieren (Was es natürlich auch sein kann!). Beraterkunst besteht auch darin, kontaktvoll an heiklen Themen dranzubleiben und herauszufinden, was der Klient mit dem Tabuisieren innerlich löst.



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