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Sinndimensionen

Dies und nicht das, dieser und nicht jener, jetzt und später – im Gelände dieser Fragen bewegen sich alle psychischen und sozialen Systeme. Diese von N.Luhmann konzipierte Aufteilung von Sinn in die Dimensionen „Sache“, „Sozial“ und „Zeit“ hat sich bewährt und wird von uns hier ebenfalls genutzt.

  1. Die sachliche Dimension lenkt die Aufmerksamkeit auf alle Unterscheidungen, die sich damit beschäftigen, was und wie etwas getan und bearbeitet wird. In Organisationen also etwa auf die Frage, wie die Arbeit aufgeteilt wird (Leitprozess Vernetzung), an welchen Faktoren die Sachentscheidungen ausgerichtet werden (Leitprozess Entscheidungsorientierung) und ob man eher gründlich oder schnell vorgeht (Leitprozess Qualität).
  2. Die soziale Dimension wird genutzt, wenn man die Aufmerksamkeit darauf richtet, wer mit wem worüber spricht (oder auch nicht). So beschäftigen sich Organisationen etwa ständig damit, wer auf welchen Stellen sitzt (Leitprozess Personal), wer in welche Meetings kommt (Leitprozess Entscheider) und wer wen bei der Arbeit kontrollierend überwachen darf (Leitprozess Sozialkomplexität).
  3. Die zeitliche Dimension kommt ins Spiel, weil immer entschieden werden muss, was in der knappen Gegenwart Platz findet und was auf später vertagt oder endgültig beerdigt wird. Organisationen müssen also entscheiden, wann sie lernen oder nicht (Leitprozess Vergangenheitsbearbeitung), wann sie sich mit spezifisch aktuellen Anforderungen beschäftigen (Leitprozess Gegenwartsbearbeitung) und welche künftigen Entwicklungen jetzt schon bearbeitet werden sollen (Leitprozess Zukunftsbearbeitung).

Die Sinndimensionen der Systemtheorie Luhmanns werden in diesen metatheoretischen Überlegungen mit Entscheidungsnotwendigkeiten von Organisationen verknüpft. Daraus lassen sich die neun Leitprozesse entwickeln.