Rollenanforderungen
Um die Passung einer Person zu einer bestimmte Stelle beurteilen zu können, muss man wissen, mit welchen Erwartungen sie verknüpft ist. Wer in Organisationen eine Stelle besetzt, übernimmt eine Rolle. Diese kann als Bündel von (stabilen) Erwartungen verstanden werden („Hol den Wagen, Harry!“ oder „Darf es noch etwas Kaffee, sein Frau Vorsitzende?).
Wer Mitglied in einer Organisation ist, muss bereit und fähig sein die Rollenanforderungen, die an eine Stelle geknüpft sind, zu erfüllen. Diese haben einen sachlichen Aspekt („Chef, wie soll die Präsentation aussehen?“), einen sozialen („Chef, ich gerate mit dem Huber einfach ständig aneinander!“) und einen zeitlichen („Chef, wie ist denn der Plan für nächstes Jahr?“). Man hat als Stelleninhaber meist auch unterschiedliche Rollen inne: Man ist Chef für seine Mitarbeiter, ist Mitarbeiter für seinen Chef, ist Projektleiter für ein Kollegenteam, ist Ansprechpartner für interne und externe Kunden, ist Mitglied im Betriebsrat und ist Kapitän der Volleyball-Betriebsmannschaft. Das bringt die Herausforderung mit sich, angemessen mit der Vielzahl der „Hüte“ umzugehen. Hier tut sich für den Rollenträger selbst wie auch für seine Kommunikationspartner eine Vielzahl von Fallen und oft recht dysfunktionalen Rollenmischungen auf.