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Regulationskompetenz „Unklar“

In Konflikten braucht es die Möglichkeit, Bewertungen zu labilisieren und zu verändern. Ohne dem kann sich keine neue Stabilität ausbilden und formen – es sei denn man setzt auf Unterwerfung oder Beziehungsabbruch.

Wer von seinem als richtig oder gut empfundenen Standpunkt abrücken will oder soll, der braucht ein ganzes Bündel an psychischen Fähigkeiten:

  • Man muss Problemlösungen genauso wichtig finden können, wie Interessenlagen. Es nützt nichts, die beste Lösung zu haben, die keiner will. Wer nur als „Fachmann“ auf Probleme schaut, wird zum „Wissenschaftsdiktator“, der sagt: „Das geht nur so!“
  • Man muss zwischen sich und dem eigenen Konfliktanliegen unterscheiden können. Wer sich für einen Kompromiss öffnet oder einen sucht, kann das als Gesichtsverlust erleben oder als Ausdruck situativer Klugheit.
  • Man muss die Spannung aushalten können, die mit Kompromisssuchen einhergehen. Das Pendeln zwischen Nachgeben und Fordern ist psychisch anspruchsvoll, da man immer im Risiko lebt, zu viel aufzugeben oder zu starr zu sein. Diese Unsicherheit zu tolerieren, fällt allen Menschen schwer, entweder sich gar nicht oder zu stark in andere einfühlen können.

Will man sich in Selbstreflexion der eigener seelischen Muster begeben, dann bieten sich folgende Fragen an:

  • Was sind besonders starke Überzeugungen von mir, die ich auf gar keinen Fall in Frage gestellt sehen möchte?
  • Warum ist das eigentlich so?
  • Was würde geschehen, wenn ich daran Zweifel aufkommen lassen würde?
  • Welche besonders starke Überzeugungen anderer kann ich nicht unwidersprochen stehen lassen?
  • Warum ist das eigentlich so?
  • Was würde geschehen, wenn ich den Sinn im vermeintlichen Unsinn suchen würde?
  • Worüber kann ich mich endlos aufregen? Was hängt daran für meine innere Stabilität?