Regulationskompetenz „Sendend“
Immer nur die eigenen Botschaften senden und wiederholen gilt in vielen Ratgebern und Schulungen eher als Ausdruck eines problematischen Konfliktverhaltens. Das ist einseitig und falsch. Denn in Fällen, in denen es darauf ankommt, den eigenen Widerspruch zu vertreten oder die eigene Position widerspruchsfähig zu präsentieren, braucht es das Senden-können. Was hat dies für innerseelische Voraussetzungen?
- Es braucht Vertrauen darin, dass man sich Zeigen darf. Die Fähigkeit sein Einzigartigkeitsbedürfnis leben zu können, darf nicht allzu sehr eingeschränkt sein.
- Um zu senden hilft es, wenn man das Eigene richtig und wichtig finden kann. Denn es braucht ein Motiv, um sich zu positionieren, dies entschlossen zu tun und bei Widerspruch nicht gleich den Mund zu halten, sondern das Rederecht zu verteidigen.
- Günstig ist es auch, wenn man seine Fähigkeit zu Empathie in solchen Situationen innerlich parken kann. Wer gleich zuckt, wenn der andere mimisch signalisiert, dass er nun mit reden dran sei, oder auf Ablehnung im Ausdruck mit Interesse am anderen quittiert, nimmt sich möglicherweise zu früh aus dem Konflikt.
- Selbstvertrauen äußert sich an dem Pol darin, dass man nicht versucht, verstanden zu werden, sondern sich verständlich zu machen. Dazu kann es durchaus nötig sein, die eigene Position nachdrücklich zu vertreten und das Sende- und Rederecht zu behaupten.