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Oszillation beim Teamerhalt

Die Leitunterscheidung Organisationsmotivation/Mitgliedermotivation in Bezug auf die Teamgrenze ist Ausdruck einer Paradoxie. Deren Bearbeitung führt – wie bei allen Paradoxien – zu oszillierenden Effekten.

Schaut das Team auf die Anliegen der Organisation, bedeutet das: Vetoverzicht und Überstimmbarkeit von Teammitgliedern, Verzicht auf die Anliegen und Bedürfnisse Einzelner, Kompromisse, die einigen nicht gefallen etc.. Das führt leicht zu Demotivation, einem Gefühl von Funktionalisierung („Wir zählen hier doch nichts!“). Das Gegensteuern besteht dann im vermehrten Achten auf Einzelinteressen (etwa wenn um jemand „herum“ eine Organisationseinheit gebaut wird) oder in der Schwächung der Führungskraft und einer Machtdifferenzierung im Team. Dadurch funktioniert das Team weniger als Ganzes, meist leidet das Ansehen in der organisationalen Umwelt und die Konflikt nehmen zu. So entsteht wiederum Bedarf, die Autorität der Gruppe und den Beitrag ihrer Aufgabe für die Organisation zu stärken. So beschneidet man die Autonomie der Teammitglieder.

Die oszillierende Reihe schaut demnach so aus: Klarer Fokus auf die Gesamtaufgabe >> Autonomieeinschränkungen >> Funktionalisierungsempfinden >> Mitwirkungsrechte und Bedürfnisse Einzelner werden verstärkt >> Fokus geht verloren >> Teamfunktionalität sinkt >>

Solche Oszillationen zwischen den Entscheidungspolen werden häufig beklagt, weil sie so interpretiert werden, dass man nicht weiß, wo es lang geht oder was nun richtig ist. In dieser Theorie wird dieses Phänomen allerdings als Entfaltung einer Paradoxie in der Zeit angesehen – und ist deshalb untilgbar ein Aspekt von Teamdynamiken.