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Oszillation in der Zielbearbeitung

Die Leitunterscheidung Problemorientierung/Interessensorientierung in Bezug auf die Zielbearbeitung in Teams ist Ausdruck einer Paradoxie. Deren Bearbeitung führt – wie bei allen Paradoxien – zu oszillierenden Effekten.

Ein Team, welches sachorientiert Probleme löst, wird die Erfahrung machen, dass andere Teams den Argumentationen für die beste Lösung nicht immer folgen wollen. Die Wiederholung der eigenen Argumente ist dann nur begrenzt wirksam. Dies führt oft dazu, dass man aufgibt, sich rigide verkämpft oder den Interessen der Umwelt nachgibt und damit das eigene Interesse am „Im-Spiel-bleiben“ sichert. Dies führt zu fachlichen Kompromissen, geringerer Identifikation mit dem Ergebnis und damit auch Frust. Dies wiederum zieht Qualitätsprobleme und vermehrte Sachkritik von außen und innen nach sich. Die Gegenbewegung folgt meist über kurz oder lang in Richtung einer Verbesserung der Outputqualität und einer wiederum starken Identifikation mit der gefunden Lösung.

Die oszillierende Reihe schaut demnach so aus: Partikularqualität >> Überzeugungskommunikation >> mangelnde Kompromissfähigkeit fürs Ganze >> Interessenausgleichsbemühungen >> Qualitätsmängel >> Investition in Lösungen aus Teamsicht >> Partikularqualität >>

Solche Oszillationen zwischen den Entscheidungspolen werden häufig beklagt, weil sie so interpretiert werden, dass man nicht weiß, wo es lang geht oder was nun richtig ist. In dieser Theorie wird dieses Phänomen allerdings als Entfaltung einer Paradoxie in der Zeit angesehen – und ist deshalb untilgbar ein Aspekt von Teamdynamiken.