Notwendige Außenreferenzen
Es gibt für die meisten Organisationen Referenzen in der äußeren Umwelt, die nicht übergangen werden können. Gerichte können nicht die neuen Gesetze des Gesetzgebers übergehen, Unternehmen können nicht (wirklich?) die Regeln der Besteuerung, ISO-Zertifizierungen oder Produktvorschriften wie Abgasgrenzen mißachten. Sie können außerdem schlecht das neue Produkt des Wettbewerbers ignorieren, und Behörden können nicht einfach Beamte vor die Tür setzen.
Der Leitprozess Entscheidungsorientierung hat im Außen notwendige Begrenzungen, die für das „Überleben“ unabdingbar sind. Der mögliche Spielraum ergibt sich dann innen, also in der Art, wie die äußeren Bedingungen umgesetzt werden. Im geschickten Umgang mit äußeren Notwendigkeiten entfalten Organisationen eine durchaus eindrucksvolle Kreativität, um rigide Normen zu flexibilisieren, pro forma zu erfüllen, zu umgehen, zu tarnen und zu täuschen, im Kleingedruckten eigene Interessen zu verfolgen, Vorschriften intelligent zu interpretieren, so zu tun, als hätte man von nichts gewusst, formal alles zu beachten und es informell locker zu handhaben. So vermischt sich Innenorientierung mit Außenorientierung und der Leitprozess tritt auch hier den Beweis an, dass die eine Seite der Medaille nur mit der anderen zusammen zu haben ist und Entscheidungen immer einen Preis haben.