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Komplexität und Wachstum

Wachstum unter komplexen Verhältnissen fördert immer die Komplexität. Wenn ein System wächst, muss es die Zahl der internen Bezugnahmen begrenzen. Nicht mehr alles mit allem und jeder mit jedem zu jeder Zeit. Die Zahl der Subsysteme, die – voneinander entkoppelt – ihre eigenen Prozesse pflegen und ihrem eigenen Sinn nachgehen, wächst.

Diese innere Zunahme an nur sehr punktuell gekoppelten, eigenwirksamen, unterschiedenen Systemen kann eher beliebig und chaotisch oder sehr geordnet und formenreich sein. Organisationen wachsen durch neue Bereiche, Abteilungen, Funktionen, Standorte, Regionen, Geschäftsfelder etc., setzen also auf Ordnung (auch wenn das Organigramm kaum zu überblicken ist).

Je inhomogener diese Subsysteme sind, desto höher der Koordinations- und Synchronisierungsaufwand. So kommt es zum Downsizing meist in Form von Abspaltungen („Kein Kerngeschäft“!), wenn diese Aufwände zu groß oder die Größe zu dysfunktional wird.

Komplexität setzt also von sich aus Wachstumsschranken durch den Zwang zur Selektion von Verknüpfungen. Formen entstehen so aus der Begrenzung der Leistungsfähigkeit, alle Alternativen und Potentiale der Welt abzutasten und ins Kalkül zu nehmen.