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Humane Organisation

Die Vorstellung, dass Organisationen für den Menschen da sind oder es sein sollen, ist weit verbreitet. Menschen suchen in Organisationen Gerechtigkeit, Sinn, Wertschätzung, Sicherheit und vieles andere mehr. Nun muss man aus zwei Gründen fragen, ob eine solche Zwecksetzung für das Leben in Organisationen hilfreich ist.

Zum einen gilt es zu klären, ob Organisationen überhaupt solche menschlichen Wünsche bedienen können. Man ist geneigt zu sagen: Nur zum Teil! Keine Organisationen kann für alle gerecht sein (weil das schon in Familien nicht funktioniert), kann durchgängig Wertschätzung absondern (weil sonst Kompetenzunterschiede getilgt würden), kann Lebensrisiken in Sicherheit verwandeln (weil die Organisation selbst keine Sicherheit hat) und kann Sinn stiften, da dieser sowieso nur im Innenraum der Psyche der Mitarbeiter entstehen kann.

Zum anderen stellt sich die Frage, ob sich Menschen einen Gefallen tun, oben genannten Wünschen in Organisation nachgehen zu wollen. Denn, wenn es absehbar ist, dass solche planmässig Bedürfnisse frustriert werden, dann wäre es sinnvoller ihre Befriedigung woanders zu suchen. Die Wahrscheinlichkeit ist jedenfalls hoch, dass man sich unglücklich macht, wenn man hofft, sich in Organisationen sicher und wertgeschätzt zu fühlen und erwartet, dass es gerecht zugeht. Je unabhängiger Mitarbeiter in ihrem Selbstwert und Sinnempfinden vom der Organisation sind, in der sie arbeiten, desto leichter wird die Arbeit.