Bewerten
Bewerten ordnet Gefühle („Soll ich mich freuen oder ärgern?“), es macht Handlungsoptionen auf („Ich geige ihm nun meine Meinung über dieses unmögliche Verhalten“!) und es legt fest, was bewertet wird („Ich finde, diese Unzuverlässigkeit unmöglich!“ oder „Ich finde diesen Kollegen unmöglich!“). Damit wird Komplexität reduziert und damit auch entschieden, welche Folgen die Situation für das eigene Verhalten hat. Deshalb hat Bewerten immer Auswirkungen auf die Erklärungen und Beschreibungen, welche über die Situation angefertigt wurden. Beratung kann hier ansetzen, indem sie die Aufmerksamkeit des Klienten darauf richtet, welchen Nutzen seine Bewertungen für ihn selbst haben (z.B. „Ich kann mich nur mit mir wohl fühlen, wenn ich keinen Fehler gemacht habe. Daher finde ich immer auch andere blöd, die einen Fehler gemacht haben, und es entlastet mich, wenn ich mal andere anklagen kann, statt immer nur mich selbst.“).