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Antreiber

Wichtig in Beratungen ist, zu verstehen, wie der Klient seine ursprüngliche Not (ungünstig) bewältigt hat. Eine der häufigsten Strategien besteht darin, dass man schmerzliche, beängstigende, einschränkende oder beschämende Botschaften der Außenwelt („Du bist eine Last!“, „Sei anders als Du bist!“, „Werde nicht erwachsen!“, „Sei nicht!“ u.v.a.m.) durch vermehrte Anstrengungen, also durch das, was man tut, wettzumachen. Eine Botschaft, die das betrifft, was man ist, lässt sich aber nicht wirklich durch das, was man tut, tilgen. Man gerät vom Regen in die Traufe. Gängige Verhaltensmuster – in der Transaktionsanalyse „Antreiber“ genannt – sind: „Ich muss es anderen recht machen!“; „Ich muss es perfekt machen!“; „Ich muss stark und unabhängig sein!“; „Ich muss mich bei allem anstrengen!“; „Ich muss mich beeilen!“. Die Funktion dieser Strategien ist es, dass – sofern dieses Verhalten gelingt – man sich (situativ) bejaht fühlen kann. Das Problem ist,

  • dass die dahinterliegende Botschaft auf diese Weise nicht verschwindet,
  • dass Fehler im Verhalten großen Stress auslösen (Man hat dann keinen Fehler gemacht, sondern man ist ein Fehler),
  • dass man nicht frei ist, zu wählen, ob das Verhalten auch angemessen ist, und
  • dass die Verhaltensziele kein Maß bzw. Ende haben: Man kann immer noch perfekter, unabhängiger etc. werden. Dadurch sind Erschöpfung, Verzweiflung und körperliche Symptome oft vorprogrammiert.

Stabil sind diese Not-Strategien deshalb, weil bei Änderung des Verhaltens die damit abgewehrten inneren Botschaften wieder ins Erleben kommen würden und dies in der Regel ohne Unterstützung nicht aushaltbar ist.



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