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Wissen und Unsicherheit

Wer weiß, lernt nicht. Organisationen, die wissen, auch nicht! Wissen reduziert also Irritationskompetenz, weil man Antworten hat und glaubt sich Fragen („Könnte es auch anders sein?“) sparen zu können. Der Anlass für Lernen ist Unsicherheit! Darum ist in dynamischen und veränderungsreichen Umwelten Unsicherheitsbereitschaft und -toleranz und nicht Wissen das wichtigste Feature. In den meisten Organisationen lässt man sich (bislang) nicht so gern nachsagen, man würde durch Nicht-Wissen glänzen! Genau das stellt jedoch im Hinblick auf Lernen ein Problem dar.

Beratung und Manager, die Veränderung wollen, müssen also u.a. immer darauf setzen, dass die Organisation, das Team oder das Organisationsmitglied an Stellen Unsicherheit wieder zulässt, wo bislang mit Wissen operiert wurde. Es braucht in irgendeiner Form eine Erschütterung von Selbstverständlichkeiten und Selbstgewissheiten. Das geht entweder durch Krisen, sprich der Erfolg bleibt aus oder ist gefährdet, oder durch Konfrontation durch einen Kommunikationspartner, der nicht leicht zu ignorieren ist (Chef, Autorität, Freunde, Ratgeberbuch, Coach, Berater etc.). Personen, Teams und Organisationseinheiten, die nicht irritationsfähig sind, stellen grundsätzlich eine enorme Gefahr dar, die immer dann sichtbar und wirksam zu werden droht, wenn das Vergangenheitswissen für die gegenwärtige und zukünftige Gegenwart nicht mehr passend ist.