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Überdetermination

Resonanz ist theoretisch zu unterscheiden von Kausalität. In kausalen Kontexten erzeugt eine Ursache eine eindeutige, spezifische Wirkung. Sofern man „Störeinflüsse“ eliminieren kann, ist diese Wirkung wiederholbar und kontextunabhängig. Resonanz hingegen entscheidet „selbst“, ob, wie, wann und wodurch sie reagiert oder nicht. Der Ball auf den man tritt, fliegt, ob er will oder nicht. Der Hund auf den man tritt, tut sehr Unterschiedliches – je nachdem…! Die „Wirkung“ ist also von außen weder kalkulierbar, noch kontrollierbar, noch vorhersehbar, noch wiederholbar. Sie ist überdeterminiert, etwa durch das Innenleben des Hundes (satt oder hungrig, feige oder mutig, müde oder wach), durch die Beziehung zwischen dem Hund und dem „Treter“ (Herrchen oder Fremder), durch den Kontext (Hund größer oder kleiner als der „Treter“). Das gilt auch für Menschen, es gilt für Teams und es gilt für Organisationen. Alles was geschieht, ist von so vielen Faktoren abhängig, dass Kontrolle und Ursache-Wirkungs-Denken keine hilfreichen und funktionalen theoretischen Konstrukte sind.



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