Single-Loop-Reflexion
Ein Fehler ist passiert und das Team reflektiert, wie man ihn behebt. Das ist – in Anlehnung an die Begriffswahl von Chris Agyris – Single-Loop-Reflexion. Der (einfache und eindeutige) Ausgangspunkt ist der Fehler. Man stellt nicht in Frage, dass es ein Fehler ist, man untersucht nicht, ob es grundlegende Gründe gibt, die ihn verursacht haben und man untersucht nicht, ob der Fehler in anderer Hinsicht vielleicht anders zu werten wäre. Single-Loop-Reflexion bestimmt viele Meetings und gehört zum Alltag vieler Teams. Sie ist wichtig bei stabilen Verhältnissen und wenig Komplexität, aber hoher Kompliziertheit. Je komplizierter, desto mehr muss man mit Wissenslücken rechnen und desto häufiger entstehen Fehler der einfachen Art.
Wer einen Fehler behebt, schafft damit aber noch nicht die Sicherheit, dass er bei nächster Gelegenheit nicht neuerlich passiert (= Double-Loop-Reflexion).
Damit ein Fehler zum Fehler wird, braucht es zudem einen Bezug: Wir wollten nach links und sind nun rechts abgebogen: also Fehler! Die urspüngliche Zielsetzung, aus der heraus der Fehler zum Fehler wird, wird beim Single-Loop wie beim Double-Loop aufrechterhalten. Das ist – wie man weiß – nicht immer sinnvoll, da Fehler eben auch eine Mitteilung darüber sein können, dass man das Ziel in Frage stellen sollte (= Triple-Loop-Reflexion): Wäre rechts oder geradeaus die bessere Option?