Risikokompetenzen bei Schadenseintritt
Risikokompetenzen von Organisationsmitgliedern sind immer dann gefragt, wenn Entscheidungen ungünstige und negativ wahrgenommene Folgen haben, diese Entscheidungen Entscheidern zugeordnet werden und diese mit den nicht-indendierten Wirkungen zurechtkommen müssen.
- Es ist wichtig, der Versuchung zu bewerten nicht nachzugeben, und im Nachhinein falsch zu finden, was man zum Entscheidungszeitpunkt (=vergangene Gegenwart) richtig fand. Nur wer nicht bewertet, kann frei prüfen (also lernen), ob er etwas übersehen hat oder unzutreffend eingeschätzt hat, um daran seine Achtsamkeit oder Bewertungskataloge zu erweitern. Nur so kann man dann anschließend glaubwürdig kommunizieren, ob und was sich für die Zukunft ändert.
- Man kann und muss Effekte bedauern, die man nicht gewollt oder vorhergesehen hat. Meist ist die Versuchung, die Entscheidung von damals nach außen zu rechtfertigen, um den äußeren (und damit inneren) Bewertungen etwas entgegenzusetzen. Das ist ungünstig, da es das Bedauern kommunikativ unwirksam macht.
- Ein eingetretener Schaden ist meist Anlass zu Vorwürfen – innerhalb und außerhalb der Organisation. Wer auf die Form „Vorwurf“ mit Kälte, Gegenvorwurf oder Rechtfertigung reagiert (also auf die Inhalte eingeht), versäumt es, den Mitteilungsaspekt des Vorwurfs zu verstehen. So läuft der Vorwurf ins Leere und wird dadurch verstärkt und aufrechterhalten.
In Summe braucht die Organisation bei unerwünschten Entscheidungsfolgen besondere psychologische und kommunikative Kompetenz der beteiligten Personen. Andernfalls schlagen die Kommunikationen auf die Entscheidungsprämissen zurück und wirken sich dort dysfuntional aus.