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Regulationskompetenz „Verneinend“

Manche Menschen können nicht „Nein“ sagen. Genauer gesagt, es macht ihnen Angst. Warum? Es gibt zwei wesentliche Spielarten:

  • Zum einen ist der Impuls zu den Wünschen und Erwartungen anderer nein zu sagen, mit Ängsten verknüpft. Ein Nein ist für sie automatisch damit verknüpft, den anderen zu enttäuschen, ihn zu verletzen, Vorwürfe zu ernten und ihn am Ende zu verlieren. Wer in einer symbiotischen Beziehung groß geworden ist, der war früh für das Wohlergehen der anderen mehr zuständig als für das eigene. Wer nein sagt, macht sich schuldig.
  • Zum anderen ist es für viele angstbesetzt, verneinend zu reagieren, wenn andere bedrohlich, abwertend oder feindlich agieren. Hier ist das Nein verbunden mit der Erwartung selbst der Antwort und der drohenden Konfliktverschärfung nicht gewachsen zu sein. Ein Mangel im Zugang zur eigenen Kraft und Aggression verbunden. Wer nein sagt, dem droht der Untergang.

Wer hier Regulationskompetenz aufbauen möchte, muss Liebe und Aggression koppeln können: „Ich sage nein, WEIL ich Dich liebe (oder Dir wohlgesonnen bin)!“. Es gilt also im Kontakt streiten zu lernen. Um auf diesem Weg voran zu kommen, ist das Wichtigste, sich von Ängsten nicht abhalten zu lassen. Angst mag unangenehm sein, aber man kann sie aushalten. Wer feststellt, dass er seine Ängste nur zum Anlass nehmen kann, die eigenen Impulse für ein Nein zu hemmen oder aufzugeben, sollte es als Anlass nehmen sich hierfür (therapeutische) Unterstützung zu suchen.