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Reflektieren

Es kann sich nur dann gezielt an einem Entscheidungsmuster (jedweder Art) etwas ändern, wenn das, was im Entscheidungsmuster ausgeschlossen wurde, als denkbare Wahlmöglichkeit im System wieder eingeführt wird: „Könnte es nicht ganz anders sein?“ Reflektieren nennen wir hier den Prozess, wenn sich ein Team einerseits damit gezielt beschäftigt, was es bislang vernachlässigt hat, als irrelevant angesehen hat, für unerwünscht gehalten hat, für nicht machbar, veränderbar, sinnlos oder unnötig definiert hat. Andererseits kann es sich damit beschäftigen, ob das, was man bislang als richtig, wahr, gekonnt, kompetent, alternativlos, geschickt, angemessen oder erfolgreich ansieht, immer noch so gesehen werden kann und darf.

Reflexion versorgt ein System mit neuen Alternativen. Das bedeutet, dass die Freiheitsgrade wachsen und die Komplexität zunimmt. Während man reflektiert, sind die Handlungsmöglichkeiten meist etwas eingeschränkt und die Leistungsfähigkeit ist herabgesetzt.

Wann braucht es nun Reflexion? Es braucht sie dann, wenn man annehmen muss, dass in der Umwelt des Teams sich etwas ändert. Wenn man so weiter macht wie bisher, kann dies bei veränderter Umwelt fatal oder tödlich enden. Anders gesagt: Nichts ist so gefährlich wie Erfolg in der Vergangenheit. Wer erfolgreich war, der meint meist, dass es nicht nötig ist, zu reflektieren. Aber aus vergangenem Erfolg folgt nicht zwangsläufig der zukünftige, besonders nicht bei hochdynamischen Umwelten.

Deswegen erscheint es heutzutage mehr als ratsam, dass ein Team sich turnusmäßig in einen Reflexionsmodus (=Teamklausuren, spezielle Meetings) versetzt und sich hierfür mit Impulsen versorgt, die es irritieren, herausfordern und Selbstverständlichkeiten auf den Prüfstand stellen.



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