Konfliktfokus: Thema
Wann geht es im Konflikt um die Sache? Diese Dimension ist immer dann im Spiel, wenn es sich darum dreht, um ein Was, ein Wie, ein Wo, ein Weshalb, ein Wozu, ein Warum anderer abzulehnen und für eigene Standpunkte einzutreten. Wenn zwei sachliche Neins sich begegnen und aneinander anschließen, bilden sich eskalierenden Muster in der Kommunikation dadurch, dass es nicht „Bei ich wiederhole mein Argument!“ bleiben kann. Sonst erstirbt die Kommunikation. Wenn sich aber sagen lässt, „Da verstehst Du nix davon!“ (Aufmerksamkeitsmodus), „Das muss man so und nicht anders machen!“ (Beschreibungsmodus) oder „Das gehört sich nicht!“ (Bewertungsmodus), dann lässt sich endlos streiten.
Die Präferenz des Konfliktsystems für Ablehnung der jeweiligen Mitteilung vom anderen, lässt alle Parteien versuchen, stabilere, einfachere und schwerer zu entkräftende Wege zu suchen sich argumentativ zu behaupten. Wem die Kompetenz abgesprochen wird, wer die beste Lösung nicht erkennt oder wer nicht sieht, dass das nicht fachlich, moralisch oder sozial akzeptabel ist, was er vorschlägt, der steht zunehmend mit dem Rücken an der Wand. Geschieht dies symmetrisch und gleichzeitig, bleiben auch dann immer weniger Optionen, sachlich zu bleiben. Es liegt also in der Natur der Sache – ganz wörtlich genommen -, dass Konflikte oft unsachlich werden bzw. es nicht mehr um die Sache geht. Das Kommunikationssystem erschöpft sich im Sachdiskurs. Das kann dann im Abbruch der Auseinandersetzung, im Vertagen der Diskussion, mit einer Entscheidung oder eben mit einer Eskalation in der sozialen oder zeitliche Sinndimenion enden.