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Kommunikationscontainer

Wenn hier der Begriff ‚Kommunikationscontainer‘ gewählt wird, dann um das übliche Wort ‚Meeting‘ zu meiden. Man kann (oder muss) Organisationen, wenn man sie verstehen, beraten oder führen will, daraufhin untersuchen, wo über wesentliche Fragen im Kontext von Entscheidungsprozessen gesprochen wird. Meetingräume sind nur ein „Wo“! Andere Container sind Kantinen, Fahrstühle, Tiefgaragen, Restaurants, Hotelzimmer, Konferenzräume, Waldwege u.ä.m.. Es lassen sich offizielle und inoffizielle Orte identifizieren, an denen über Wichtiges gesprochen wird. Die Kenntnis dieser Orte ist eine wesentliche Voraussetzung um in Organisationen als Mitglied wirksam zu sein. Die Analyse dieser Orte – Entscheidungsprämisse „Kommunikationswege“ – ist nötig, um Organisationen in Veränderungsprozessen zu begleiten, da diese immer auch mit Veränderungen dieser Container einhergehen. Veränderungen entstehen nicht nur durch Ab- oder Neuschaffung (was ja immer auf die offiziellen Besprechungen begrenzt bleibt), sondern ebenso

  • durch Reflexion und Kommunikation über die Containersammlung („Ist es wirklich sinnvoll, dass wir das im Aufzug besprechen?“),
  • durch achtsames Handhaben dieser Räume („Lass uns da im Meeting mit allen drüber reden!“),
  • durch Ansprechen informeller Kontexte („Sind Sondierungsgespräche mit dem Vorstand beim Abendessen hilfreich?“) oder
  • durch gezielte Konflikte („Ich kann über diese Fragen nicht regelmässig mit meinem Bereichsleiterkollegen sprechen!“).

Das Gestalten von Entscheidungskommunikation ist genauso wichtig, wie die Entscheidungen selbst. Dennoch wird dem oft nicht die gleiche Aufmerksamkeit zuteil.