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Kommunikation

Kann ein Mensch kommunizieren? Man ist geneigt das zu glauben. Nimmt man die Analysen von N. Luhmann ernst, dann muss man präziser werden: Ein Mensch kann sprechen, aber nicht kommunizieren! Damit Kommunikation stattfindet, muss derjenige, der wählt was er spricht, jemanden haben, der ihn versteht. Kommunikation ist also ein soziales Geschehen, da es eben mindestens zwei braucht, damit sie stattfinden kann.

Die enorme Bedeutung dieses Gedankens beginnt sich zu erschließen, wenn man sich vor Augen führt, dass damit gleichzeitig gesetzt ist, dass die Kommunikation ein Eigenleben führt. Denn – niemand kann kontrollieren, wie er verstanden wird! Er kann nur abwarten, ob seine Mitteilung aufgegriffen wird, die damit verbundene Information genutzt wird und beim anderen zu einem – immer eigenen – Verstehen geformt wird. Erst dieses Verständnis von Kommunikation ermöglicht es  soziale Systeme – wie z.B. eine Organisation – als Kommunikationsprozesse zu begreifen. Sie „bestehen“ aus Kommunikation und sind dabei auf Menschen angewiesen, um das kommunikative Eigenleben zu gestalten. Sieht man das so, gewinnt man ungeahnte Möglichkeiten, um Organisationen anders zu verstehen.