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Inkludieren

Ein Team muss inkludieren und exkludieren, so wie ein Mensch ein- und ausatmen muss. Inkludieren besteht nun interessanterweise aus zwei Vorgängen, die einander bedingen:

Zum Team als Team (im Kontext einer Organisation) gehört man durch Mitgliedschaft. Sie ist ein formaler Akt (Arbeitsvertrag, Ausweis etc.), dem in der Regel ein Auswahlprozess vorausging. Es ist nicht unerheblich, ob an diesem Prozess das Team insgesamt, zum Teil, nur die Leitung oder überhaupt nicht beteiligt war.

Zum Team als Gruppe gehört man, wenn die anderen Gruppenmitglieder einen als Mitglied dieser Gruppe identifizieren. Das bedeutet, dass das neue Mitglied von der Gruppe als ihresgleichen anerkannt wird („Das ist eine(r) von uns!“). Wie kommt dieses Anerkennen zustande? Hier ist eine Asymmetrie zu beobachten: Sozialpsychologisch wird Zugehörigkeit von den allermeisten Menschen spontan über Gleichartigkeit hergestellt. Man kann dies am besten an Cliquen von Jugendlichen beobachten. Sie hören die gleiche Musik, sie ziehen sich gleich an. Deswegen ist es ein Drama, wenn die Insignien des Gleichseins nicht erreichbar sind, wie z.B. teure Markenkleidung. Dem Anerkennen als Gleicher können durchaus schwerwiegende Hemmnisse entgehen stehen. Auch das Thema Diversivität in Organisationen wird daher so prominent diskutiert. Wenn die Mitarbeiter immer unterschiedlicher werden (Sprache, Kultur, Herkunft, Interessen, Arbeitsstil, Gender), braucht es bewusste Aktivitäten, um auf neue und andere Art ein „Wir-Gefühl“ zu etablieren.

Diese beiden unterschiedlichen Formen der Inklusion führen dazu, dass jedes Team aus dem formalen Team (qua Stellenplan) und aus einem informellen Team (qua Zugehörigkeit) besteht.