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George Spencer Brown

Eine etwas mysteriöse Figur ist George Spencer Brown. Man kann sich aussuchen, ob man ihn als Genie, als Säufer, als einen in der Zunft als eher esoterisch geltenden Mathematiker, als Poeten oder als einen Fußnotenspender für Niclas Luhmann ansehen will. Vielleicht von allem etwas.

Worin er in jedem Fall die Systemtheorie und Philosophie inspiriert hat, ist mit Versuch, die Zeit in der Mathematik relevant werden zu lassen. Üblicherweise kommt dort der Zeitverlauf – die Bewegung eines Punktes auf der Zeitachse – nur als nachrangiges Phänomen vor. Er hingegen beginnt mit der Zeit, indem er seinen Entwurf der Mathematik mit dem berühmten Satz: „Triff eine Unterscheidung!“ startet. Um dies zu tun, braucht man Zeit: Man muss den Unterschied machen (etwa einen Kreis zeichnen), die eine wie die andere Seite bezeichnen (innen/außen) und kann diesen Unterschied anschließend – mit dem Gebrauch von Zeit! – nutzen, weil es ja dauert, bis man von innen nach außen gehen kann. So trivial dies anmuten mag, ist es doch in der Mathematik ein Paradigmenwechsel. Auch wenn man als Nicht-Mathematiker kein Urteil darüber fällen kann, was dies für die Mathematik und die Logik austrägt und wie gut begründet dies ist, bleibt es doch eine Denkfigur, die sich als sehr leistungsfähig – speziell für die Theorieentwicklung der Systemtheorie – erwiesen hat.

Zentrale Konzepte wie Rückbezüglichkeit, Komplexitätssteigerung, Paradoxien, offene Zukünfte und Vergangenheiten u.a.m. sind von G.S.Brown inspiriert.



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