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Gegenargumentation

„So habe ich das doch gar nicht gemeint!“ Wie oft wird dieser Satz in Konflikten gesprochen? Eigentlich fast in jedem Konflikt, oder? Ist man erstmal in einem Konflikt Partei geworden, so scheint die Verbissenheit mit der man die Mitteilungen der anderen Seite so auswertet, dass man obigen Satz sagen muss, wie von selbst zu entstehen.

Ist die Gegenargumentation daran gebunden, dem Anderen(!) zu beweisen, dass man selbst nicht gesagt hat, was er verstanden hat, kann das nur den Konflikt verstärken. Dieser Versuch ist ebenso verständlich, wie fatal und wirkungsarm. Da dies meist auf beiden Seiten gleichzeitig passiert, verstärkt sich dieser Effekt noch.

Besser ist es, wenn man grundsätzlich seinen Frieden damit macht, dass andere im Konflikt einem „Falsches“ unterstellen. Weil jedoch viele Menschen es nicht aushalten und stehen lassen können, wenn sie aus ihrer Sicht „falsch“ verstanden worden sind, eignen sie sich in in besonderem Maße für das soziale System „Konflikt“.

Damit Konflikte von Menschen reguliert werden können, brauchen sie die Einsicht, dass man in Konflikten meist anders verstanden wird als man möchte. Ebenso entscheidend ist es zu begreifen, dass man in seinen eigenen Reaktionen dem eigenen Verstehen des anderen widerspricht – und nicht dem, was der andere gesagt hat. Man bekämpft also im Grunde immer sich selbst. Diese Einsicht macht frei, weil darüber, wie man andere verstehen will und wie man auf sie reagieren will, hat man selbst die freie Entscheidung.