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Erfolgszuschreibungen

Der Erfolg hat bekanntlich viele Väter. Von dieser „Erzeugerwahl“ hängt für den Leitprozess „Teamerhalt“ eine ganz Menge ab. Gleichzeitig wirkt sich gerade hier die Motivationsparadoxie besonders eindrücklich aus. Dies erzeugt ein rezeptfreies Gelände, in dem es besonders achtsame Führungsarbeit zu verrichten gilt.

Betrachtet man die Mitarbeiterperspektive, dann sind die Stichworte „Erfolg“ und „Karriere“ eng miteinander verkoppelt. Erfolgszuschreibungen befördern Karrierechancen und wer Karriere machen möchte, muss Erfolge für sich reklamieren. Schon aus diesem Grund geraten die Teammitglieder leicht in Konkurrenz, da es immer noch beliebter (weil kontrollierbarer) ist, Erfolge Einzelnen zuzurechnen als mehreren oder gar einem ganzen Team. Es bewerben sich selten Teams um freie Stellen…

Für das Team als Gruppe ist es wichtig, gemeinsame Erfolge zu haben, weil es ja auch eine gemeinsame Aufgabe hat. Ohne expliziten Teamerfolg wird es auf Dauer zum hohlen Gerede, wenn dann noch von gemeinsamer Aufgabe gesprochen wird. Dann wir der Erhalt der Motivation oder des Teams fragiler. Wird jedoch das Team mit Erfolgen identifiziert, die einzelne Teammitglieder klar als ihre Leistung ansehen, sinkt die Motivation ebenfalls schnell.

Die kurzen Bemerkungen sollen die Herausforderung im Umgang mit Erfolg skizzieren: Die Wahl zwischen Balance und klarem Fokus und der Umgang mit Neid, Mißgunst, Eifersucht, Konkurrenz, Wertschätzung, Gleichbehandlung, Gerechtigkeit, Hervorhebungs- und Erfolgsverkaufsaktionen muss als Regulationsaufgabe des gesamten Teams, nie nur der Führungskraft allein angesehen werden. Sonst ist das Scheitern vorprogrammiert.