Entscheidung und Organisation
Organisationen werden besser ‚Prozess des Organisierens‘ genannt, weil sie kein Ding sind, dass unveränderlich, unabhängig und somit bestimmbar ist. Dann aber ist sofort die Frage im Raum, was denn eigentlich organisiert wird? Die Antwort ist Kommunikation! Organisationen sind also Prozessmuster für Kommunikationen. Aha?!? Und was heißt das?
Würden Organisationen aus Personen oder Handlungen oder Dingen u.ä. bestehen, dann wäre nicht erklärbar, wieso sie auch beim Austausch stabil bleiben können. Wenn man Organisationen jedoch so versteht, dass sie Regeln für die Wiederholung von Kommunikationen ausbildet, gewinnt sie Stabilität jenseits handelnder Personen oder Dingen. Es entstehen Kommunikationsmuster: Darüber wird von denen zu diesem Zeitpunkt gesprochen (=Meeting)! Wenn A dem B sagt, er soll y tun, dann tut B das (= Vorgesetztenanweisung). Das mag banal klingen. Für Manager und Berater ist es jedoch folgenreich: Es impliziert nämlich, dass man immer mit Kommunikation umgeht.
Organisationsale Kommunikation hat nun die spezifische Eigenart, dass sie sich um Entscheidungen dreht. Organisationen stehen unter Entscheidungszwang, da sie kultivierte Konflikte (insbesondere zu den Leitprozessen) „sind“. Organisationen entscheiden und kommunizieren über Entscheidungen. Täglich. Überall. Jeder.