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Eigenzeiten in Organisationen

Wenn Systeme eine Eigenzeit haben, dann gilt dies auch für Organisationen und ihre Sub-Systeme (Funktionsbereiche). Systemtheoretisch ist die Herstellung von „Gleichzeitigkeit von System und Umwelt“ eine zentrale Aufgabe eines jeden Systems (Wie macht es, dass die Wasserschlange, dass sie beim Größerwerden der Kaulquappen pünktlich zur Stelle ist?). Auch die Funktionsbereiche von Organisationen müssen Gleichzeitigkeit herstellen bzw. generieren ungünstige Dauerkonflikte, wenn sie es nicht tun und nicht reflektieren.

Wie lässt sich dies beobachten und beschreiben? Wir nennen hier nur ein paar wenige der wichtigsten Fragen, die genutzt werden können

  1. Wo wird explizit oder implizit „gründlich und sorgfältig“ gearbeitet, wo „schnell und pragmatisch“? Wie sind solche asynchrone Bereiche aufeinander bezogen? Welches Kommunikationsmuster ergibt sich daraus?
  2. Welche zeitliche Taktung haben die Bereiche? Mit welchen verzögerten Reaktionszeiten ist zu rechnen? Was geht schnell? Was langsam?
  3. Mit welcher Intensität und welcher Geschwindigkeit wird auf Irritationen von außen reagiert? Wie wirkt sich das auf den Erfolg/Mißerfolg aus?
  4. Wo werden die Zeitvorgaben gemacht? Aufgrund welcher Kriterien? Dringlich oder wichtig? Aktiv oder Reaktiv? Risikonehmend oder gefahrenabwehrend?  Konsistent oder inkonsistent?
  5. Wer kann verlangsamen? Auf welche Weise? Offen oder verdeckt?
  6. Wenn der Bereich eine Symphonie wäre? Beethoven, Mahler, Wagner etc.?

Aus einer Analyse der Eigenzeitstruktur gewinnt man realistische Einschätzungen darüber, an welchen Stellen die Organisation sich schwer und langsam verändern wird können, wo Konflikte nur schwer auflösbar sein könnten und welche Ankopplungsintelligenz der Berater braucht, um mit dem Klienten in „Schwingung“ zu kommen.