Diagnostische Unterscheidungen
Wer diagnostiziert, beobachtet mit Unterscheidungen, die Aussagen über die Funktionsweisen oder Merkmale des Klientensystems erlauben. Beliebte Leitunterscheidungen sind etwa: gesund/krank, erfolgreich/nicht-erfolgreich, geschickt/ungeschickt, nützlich/schädlich, positiv/negativ u.v.a.m.
Wichtig dabei ist, dass jede dieser Unterscheidungen einen sachlichen, sozialen oder zeitlichen Bezugspunkt braucht, z. B.: In welcher Hinsicht positiv/negativ? Für wen nützlich/schädlich? Wann erfolgreich/gescheitert? Denn, was für die Qualität richtig ist, ist möglicherweise für die Rendite schlecht, was für den einen gut ist, ist für den anderen ungut, und was zunächst gesund oder erfolgreich wirkt, entpuppt sich später als krank machend oder gescheitert (oder alles umgekehrt).