Chris Argyris
Chris Argyris hat – vermutlich nicht zuletzt aus seinen Erfahrungen als Berater heraus – intensiv damit beschäftigt, warum Organisationen nicht lernen. „Defensive Routinen“ nannte er solche Strukturen. Seine Beschreibungen solcher Muster und seine Ideen im Umgang mit diesen haben eine ganze Generation von Organisationsberatern beeinflusst.
Wo wir uns hier von ihm unterscheiden, ist in der Bewertung des Phänomens: Defensive Routinen im Sinn des Aufrechterhaltens des Bestehenden und der Legitimation der gegenwärtigen Praxis ist eine legitime Form sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen (siehe Leitprozess Vergangenheitsbehandlung). Das Lernen von Neuem (= Verabschieden von Altem) ist die andere Form. Welche Kompetenzen es dafür braucht, wie Organisationen, Teams und Personen sich dabei im Wege stehen können und wie unbewusst oder implizit dies geschieht, hat Argyris beforscht und konzeptualisiert. Dabei sind seine Überlegungen zu unterschiedlichen Formen des Lernens und Reflektierens für uns besonders bedeutsam.