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Bewertungen und Identität

Bewertungen leisten psychologisch und sozialpsychologisch einen hohen Beitrag zur Antwort auf die Frage „Wer bin ich?“ bzw. „Wer sind wir?“. Einfach gesagt: Wer weiß und sagen kann, was gut und richtig ist, kann damit seelische und soziale Stabilität erzeugen. Damit haben wir den wichtigsten Grund gefunden, warum sich Menschen und Gruppen so gut eignen, um eine leichte Beute von Konflikten zu werden. Wenn andere den eigenen Bewertungen widersprechen, dann ist immer dann die eigene Identität gefährdet, wenn man mit seinen kognitiven und emotionalen Bewertungen identifiziert ist. Dann widerspricht der andere nicht meinen oder unseren Interessen, sondern er widerspricht damit meiner Person oder unserer Gruppe! Damit steht in der Konfliktkommunikation häufig sehr viel mehr auf dem Spiel als Interessen oder das Ringen um Problemlösungen. Es geht um die Wahrung dessen, ob man richtig, gut, schön, erfolgreich oder sozial anerkennenswert ist. Nicht „Handle ich gut?“ sondern „Bin ich gut?“ ist das Eisen, das im Feuer liegt.