Techniken zur Bedürfnisregulation
Die Grundtechnik im Kontext Bedürfnisregulation besteht darin, an der Wahrnehmung von Bedürfnissen und an der Wahrnehmung ihrer Hemmung zu arbeiten. Dies ist eng verknüpft mit den Techniken zur Selbstverantwortung, da das Wahrnehmen eines Bedürfnisses immer ein aktiver (= Einfluss nehmender) innerer Vorgang ist. Die hemmenden inneren Repräsentanzen werden dagegen oft nach außen projiziert (Das geht wegen der Umstände oder wegen der anderen Menschen nicht!), durch Regeln begründet (Das darf man nicht!) oder durch Erwartungsmuster erschwert (Das geht nicht gut aus!). An all dem muss gearbeitet werden, soll eine dysfunktionale Bedürfnisregulation wieder in Fluss kommen. Hier bündeln sich also einige der Leitprozesse. Dementsprechend eröffnet sich ein weites Feld an Interventionsmöglichkeiten, aber auch eine Vielfalt an Fehlern und Fallen im technischen Umgang mit häufig auftretenden Beratungssituationen: Bedürfnis und Ersatzbedürfnisse auseinanderzuhalten, Bedürfnis und Befriedigung getrennt zu halten, auf die innere Instrumentalisierung von Bedürfnissen zwecks Vermeidung von Ängsten zu achten, Bedürfnis und Kontakt als zusammengehörig zu sehen uvm. – all das spielt eine gewichtige Rolle in der angemessenen Handhabung von Beratungstechniken. Im Kontext Bedürfnisregulation ist die Gefahr, dass man richtig am falschen Fokus arbeitet, besonders groß.