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Beratungsende

Wenn man nicht pragmatisch, das Ende von Beratungsformaten am Verbrauch der dafür vefügbaren Geld- oder Zeitressourcen festmacht, bleibt die Frage: Was ist der richtige Zeitpunkt um ein Coaching, eine Therapie, eine Team- oder Organisatonsberatung zu beenden? Gibt es ein Ziel, das – wenn erreicht – das Ende bezeichnet?
Sieht man die Gründe für Probleme des Klientensystems, nicht dort wo sie entstehen („Der Mitarbeiter ist rebellisch!“, „Die Qualität unserer Produkte ist schlecht“, „Ich werde immer ungeduldig“), sondern in darin, dass dem Klienten die Gründe (für seine Symptome) bislang unbekannt sind (Die Arroganz erzeugt Rebellion. Die Qualitätsprobleme sind Effekte von Ausbeutung von Zulieferern. Die Ungeduld informiert über Mangel an Selbstwahrnehmung), dann wird die Beendigung der Beratung im Grunde beliebig. Warum?

Ein externer Beobachter (also Berater, Therapeut, Coach, Selbstbeobachter) wird immer alternative (bessere) Verhaltensweisen in Betracht ziehen. Er kann daher immer (!) Interventionen anbieten, die den Klienten mit anderen, neuen Alternativen konfrontieren und die Selbstregulation herausfordern („Da habe ich noch gar nicht darüber nachgedacht!“, „Diese Möglichkeit haben wir noch nicht in Betracht gezogen!). Daher haben Berater vielfältige Möglichkeiten „Folgeaufträge“ zu generieren und für Klienten ist das Ende der Beratung letztlich immer willkürlich und beliebig.

Beratung hat also keine Ziel und keine Ende. Sie bricht – aus unterschiedlichen, meist äußeren Gründen, aber auch aus Erschöpfung und weil andere Möglichkeiten die Zeit zu füllen in den Vordergrund kommen – ab. Es gibt keine „Endziele“ wie Gesundheit, Perfektion, Richtigkeit. Und jede Veränderung bringt Nachteile mit sich, an der – meist andere Berater – dann wieder arbeiten können.