Atmung
Ein nicht zu unterschätzender Aspekt des Ausdrucksverhaltens ist die Art und Weise der Atmung. Atmung ist gewissermaßen der Treibstoff des Selbstausdrucks. („Da halt ich doch lieber mal die Luft an!“ oder „Erstmal tief Luft holen und dann…!“). Eingeschränkte (nur oberhalb des Zwerchfells), gehemmte (Reduktions des Atemvolumens), gepresste (Eingriff in den Atemfluss) oder angehaltene Atmungen (Unterbinden dessen, was sich gerade entwickelt) sind meist ein Zeichen für Einschränkungen der inneren Freiheit. Jedenfalls dann, wenn dies gewohnheitsmäßig der Fall ist oder in einem spezifischen Moment (also bei Kritik, bei Angst, bei drohender Nähe etc.) grundsätzlich gemacht wird. In aller Regel bemerkt dies der Klient nicht. Darum ist die Achtsamkeit des Beraters für solche Vorgänge wichtig. Man kann dies dann einfach per Instruktion nutzen „Weiteratmen!“ , die Aufmerksamkeit darauf lenken („Jetzt halten Sie den Atem an. Merken sie das?“), darüber Reflexion anregen („Wofür könnte es gut sein, dass Sie immer die Luft anhalten, wenn Sie merken, wie sehr Sie die Bemerkungen ihres Chefs in den Meetings ärgern?“).